… und dann hab ich drei Salzstängelchen

Carsten erzählt begeistert vom Fußball. Dabei hat er das Länderspiel gestern Abend nicht gesehen, sondern nur im Radio gehört. Mir scheint, das ist für ihn intensiver als gucken. Ich habe weder gesehen noch gehört, mir nur heute Morgen das Resultat angeguckt, damit ich im Bilde bin.

„Du Mama, dann hab ich die Cola ausgetrunken und drei Salzstängelchen gegessen!“ Ja Wahnsinn, gleich drei!

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Heute Abend geht‘s ins Klassikkonzert – es wird Bach gespielt. Glaubt mir, die Junioren freuen sich drauf. Ich natürlich auch!

noch mal Virginia

Als ich sehr viel jünger war, als ich es heute bin, sagte mir eine ältere Person, die ich sehr gern mochte: „Verbringe mindestens fünfzehn Minuten am Tag damit, Träume zu weben. Und wenn Du hundert gewebt hast, werden wenigstens zwei davon ein Leben annehmen.“
Träumt Eure Träume also weiter und kümmert Euch nicht darum, ob es passieren kann oder nicht; webt sie zuerst. Viele haben ihre Träume dadurch getötet, dass sie herausfinden wollten, ob sie sie verwirklichen könnten oder nicht, bevor sie sie geträumt hatten. Wenn Ihr also erstklassige Träumer seid, träumt sie aus – gleich mehrere auf einmal – und seht dann, welche Realität sich einstellt, um sie zu verwirklichen anstatt zu sagen: „O, mein Gott, was kann ich bei dieser Wirklichkeit überhaupt träumen?“
Virginia Satir 

still und Aktionismus

Ich hatte mich aufgelöst – über Jahre hinweg. Unmerklich. Sutsche piano! Ich hoffe, es wird nicht Jahre dauern, mich wiederzufinden. Natürlich kann ich nicht erwarten, dass über Nacht alles gut wird, was jahrzehntelang gewachsen ist.

Dabei ist gar nichts Dramatisches passiert, außer, dass ich der Angst viel zu viel Raum gegeben, und mich dabei vergessen habe. Es ist einfach so geschehen.

Ein bisschen habe ich mich der Angst heute gestellt. Nicht alleine, eine Sozialarbeiterin hat mich unterstützt – gestützt – hat meine gesammelten behördlichen, versicherungstechnischen Briefe und Bankunterlagen sortiert – auseinanderklamüsert und Häufchen gemacht. Zwei Stunden lang! Fertig sind wir nicht. Es ist ein Anfang und ich hatte eine Heidenangst dabei. 

Es kann niemand nachvollziehen welchen Stress mir das gemacht hat. Rein verstandesmäßig ist nichts dabei – man muss nur sortieren! Noch immer ist mein Adrenalinspiegel schwindelnd hoch, und die Frau ist seit einer Stunde weg.

Andere Menschen erstarren und können nicht weinen. Ich zerfließe und löse mich in Tränen auf. 

Das Bürozimmer ist jetzt abgeschlossen und ich warte auf die Stille in mir. 

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